2. Rund ums Geld

Conocimiento previo
Imagen de René Gademann en Flickr bajo licencia CC |
Jetzt geht es um ein heikles Thema: Geld und Schulden bei Jugendlichen - heutzutage leider sehr aktuell in vielen europäischen Gesellschaften. Es kommen Markus und Katja, zwei Jugendliche in der Schuldenfalle, zu Wort. Außerdem berichtet Ralf Schumann, ein Sozialarbeiter, von seiner Erfahrung mit verschuldeten Jugendlichen. Zuletzt beschreiben Markus Eltern ihre Sorgen und Ängste, aber auch ihre Freude darüber, dass ihr Sohn es geschafft hat, mit Geld zurecht zu kommen. Sie lernen also wichtige Redemittel und Vokabular für Gespräche über aktuelle Phänomene. Zur Einführung einen Zeitungsartikel zum Thema? Trauen Sie sich! Sie müssen nicht alles verstehen! |

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Jugendliche in der Schuldenfalle
Geld macht nicht immer glücklich - Lesen Sie, was Markus und Katja, zwei Jugendliche aus Frankfurt, und Ralf Schuhmann, ein Sozialarbeiter über Geld und Schulden sagen. In den Aussagen finden Sie viel Umgangssprache und Wortschatz, der mit dem Thema Geld zu tun hat. Unter jedem Textteil bekommen Sie Informationen dazu.
Markus (17), Gymnasiast Imagen de Alexander Mathéus en Flickr bajo licencia CC |
Ich war zwölf als ich mein erstes Handy bekam. Ich war total happy und hatte überhaupt keine Ahnung, dass damit mein Schuldenkreislauf losgehen würde: Mal eben einen Freund anrufen, ein paar SMS verschicken und schon war die halbe Telefonkarte leer. Am Ende ging mein ganzes Taschengeld fürs Telefonieren drauf. Ich hatte gar kein Geld mehr für andere Sachen, die mir wichtig waren: Bücher, Konzerte, Computerspiele...Ich hab´s einfach nicht hingekriegt, mir das Geld richtig einzuteilen. Am Ende musste ich mir dann Geld pumpen oder später sogar auf meinem Taschengeldkonto ins Minus gehen. Ich war dann irgendwann total gestresst, denn ich wollte natürlich weiterhin mit meinen Freunden tolle Dinge unternehmen und aber auch Geld für meine persönlichen Interessen haben. Irgendwann haben sich dann zum Glück meine Eltern eingeschaltet. Gemeinsam haben wir einen Geldplan pro Woche gemacht. Zuerst bekam ich mein Taschengeld wieder wochenweise, um einen besseren Überblick zu bekommen. Seitdem geht es viel besser. Ich schaffe es eigentlich meistens, mit meinem Taschengeld ans Ende des Montas zu kommen. Und wenn nicht, tja, dann muss ich halt mal zu Hause bleiben oder aufs Telefonieren verzichten. Zum Glück gibt es heute ja Whatsapp und das Telefonieren ist günstiger geworden. Außerdem habe ich einen kleinen Nebenjob: Ich trage Zeitungen aus. |

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Katja (16), Berufsschülerin: Imagen de Brandon Warren en Flickr bajo licencia CC |
Ich steh total auf Markenklamotten. In meiner Clique* ist es halt einfach wichtig, trendig rumzulaufen. Aber Markenkleidung ist teuer; eine neue Hose, Schuhe, da ist mein Lehrlingsgehalt schnell weg. Bis vor kurzem habe ich mir dann Geld von Freundinnen geliehen, aber ich konnte es dann irgendwann nicht mehr zurückzahlen. Manche meiner Freundschaften sind deshalb sogar zu Bruch gegangen. Ich brauche unbedingt Hilfe, um zu lernen, besser mit Geld umzugehen. Aber meine Eltern sind genauso. Wenn sie Geld haben, geben sie es aus. Ich glaube so konnte ich es gar nicht lernen. Manchmal hab ich schon richtig Panikattacken und frage mich, wie das weitergehen soll, aber dann seh ich eine tolle Hose und muss sie einfach unbedingt haben. Wer kann mir helfen, meine Ausgaben besser zu kontrollieren? (*Gruppe von Freunden) |

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Ralf Schuhmann (Sozialarbeiter und Organisator eines Schulden-Workshops für Jugendliche) |
Die Beispiele von Markus und Katja sind keine Einzelfälle, wie uns Eltern, Lehrer, Jugendpfleger und natürlich die Kids selbst bestätigen. Immer höhere Ansprüche, immer mehr Wünsche, und das Geld reicht nicht. [...] Heutzutage sind die jungen Leute eine für die Wirtschaft ernst zu nehmende Konsumentengruppe geworden, die Milliarden bewegt. Taschengeld, selbst verdientes Geld (z.B. durch Zeitungen austragen) bringen die begehrte "Kohle". Wo Geld ist, wachsen die Ansprüche. Handys, die Kostenfalle Nummer 1, neue Kleider, schicke Schuhe, Disko, Kino, die neuesten CDs, Computerspiele - im Nu ist das Geld weg. Nicht selten wird sich dann Geld geliehen, bei Freunden, Mitschülern, Eltern, Oma und Opa". Schnell kommen Summen zusammen, die man vom Taschengeld gar nicht mehr oder nur schwer wieder zurückzahlen kann. Die Schuldenfalle klappt zu. [...]Leider ist es Trend, sich alle Wünsche erfüllen wollen, aber das Geld dafür nicht selbst erarbeitet haben. In unseren Workshops geben wir den Jugendlichen diese Ideen mit auf den Weg: Teilt euch euer Geld ein, nicht schon in der ersten Woche des Monats alles ausgeben! Und: Macht nicht jeden Trend mit, geht nicht zu Veranstaltungen, wenn das Geld nicht reicht. Man muss nicht viel Geld haben, um was zu sein und Anerkennung zu finden. Geld bedeutet nicht alles. [...]
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Welcher Titel passt am besten zu den jeweiligen Textteilen? Ergänzen Sie die richtige Antwort.
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Imagen de Alexander Mathéus en Flickr bajo licencia CC | Imagen de Brandon Warren en Flickr bajo licencia CC | Imagen de gruenezh en Flickr bajo licencia CC |

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Markus Eltern sprechen über Markus und seine überwundenen Geldprobleme. Achten Sie darauf, wie sie Freude und Angst ausdrücken.
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Also, ich bin wirklich heilfroh darüber, dass Markus keine Geldprobleme mehr hat. Ich hatte mir wirklich große Sorgen darüber gemacht, dass er nicht mehr lernt, mit Geld umzugehen. |
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Ja, auch ich war sehr besorgt um ihn und hatte Angst davor, dass er sein Erwachsenenleben verschuldet beginnt. Die aktuelle Konsumgesellschaft bereitet mir große Sorgen und macht mir oft Angst: Die heutige Jugend weiß oft gar nicht mehr, was sie wirklich braucht. Die meisten denken, solange sie tolle Klamotten und teure Handys haben, sind sie glücklich. Das ist doch erschreckend! Aber mich beruhigt natürlich, dass Markus jetzt keine Probleme mehr damit hat. |
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Ja, aber wir freuen uns sehr darüber, dass wir das Schlimmste verhindern konnten. |