Was sagen die Personen? Hören Sie den Text und markieren Sie: richtig oder falsch

Rainer: Hallo, liebe Zuhörer. Unser Thema heute: Deutschland ist das einzige Land der Welt ohne Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen. Tempolimit: Ja oder nein? Was sind Ihrer Meinung nach die stärksten Argumente für oder gegen ein Tempolimit? Wir sind heute zurück in Kempten und auf der Straße fragen wir die Leute nach ihrer Meinung über das Tempolimit.
Hallo! Darf ich Ihnen eine Frage stellen? Was meinen Sie über das Tempolimit?
1.Person
Das wichtigste Argument für ein Tempolimit ist, dass der Verkehr besser läuft.
Hohes bis sehr hohes Verkehrsaufkommen ist ja fast schon Normalzustand. Wenn man sich den Zusammenhang zwischen Verkehrsfluss, Fahrzeugdichte und Geschwindigkeit einmal klar gemacht hat, erkennt man auch die Notwendigkeit von Tempolimits.
Ich muss zugeben, dass weniger Lärm, weniger Krafstoffverbrauch, weniger Umweltverschmutzung, weniger Unfälle, weniger Stress, weniger Staus auch dafür sprechen.
Meiner Meinung nach wäre optimal natürlich ein variables Tempolimit, das die Fahrzeugdichte berücksichtigt. Da das aber teuer und aufwändig ist, ist ein generelles Tempolimit eine vernünftige Alternative.
2. Person
Welchen Sinn macht es, dass Autos Spitzengeschwindigkeiten bis 200 km/h oder mehr erreichen und man diese gar nicht fahren kann? Ich persönlich denke, dass es auβerdem genug Strecken gibt, wo das Tempo limitiert ist. Es ist sicher, dass man sowieso nicht überall so schnell fahren kann, wie man will. Fakt ist, dass viele Unfälle auch nicht aufgrund zu hoher Geschwindigkeit, sondern anderer Faktoren entstehen. Ferner mag ich keine Reglementierungen.
Das Tempolimit ist Unfug, weil keines der Argumente zieht. Da ist zuerst die Sprit- und damit Kohlendioxidersparnis: Unter einem Prozent, wenn es hoch kommt. Das ist erheblich weniger als der durch Fahrverhalten und sparsamere Autos ohnehin stetig sinkende Gesamtverbrauch jedes Jahr bringt.
Journalist: Ok, vielen Dank!
Journalist: Guten Tag! Welche Meinung haben Sie über das Tempolimit?
3. Person: Ja, von dem Thema weiß ich viel, da ich bei der Verkehrspolizei arbeite. Für mich ist die Frage zu einem Tempolimit realitätsfern. Sie wird ja seit Jahren immer wieder gestellt. Real ist doch, das 98 % der Autobahnen doch schon ein Limit haben.
Wenn man die Unfallberichte sorgsam liest, ist doch in den seltensten Fällen von zu schnellem Fahren die Rede. Plötzliche Nebelwand, starke Regenschauer und die Bahn steht unter Wasser, ein Brummifahrer hat mal wieder, wie so oft, gepennt und schiebt die Autos ineinander, fahrerische Defizite wie zu dichtes Auffahren. In all diesen Fällen wäre ein Tempolimit von 120 km noch zu schnell. Geisterfahrer sind auch noch zu erwähnen.
Real ist auch, dass von 2002 bis 2012 laut Statistik die Anzahl der Autobahnunfälle, bei denen Menschen zu Schaden gekommen sind, um 27% gesunken sind. Die Anzahl der Toten minus 14%.
Eine realistische Wahrnehmung von mir noch zum Schluss. Ich fahre auf der A3 von Köln nach Frankfurt, eine viel befahrene Autobahn, und was sehe ich?
Die allermeisten fahren so wie ich, mit Richtgeschwindigkeit 130, also vernünftig. Nur ab und zu kommt mal ein Überflieger.
Verantwortungsvolle Autofahrer brauchen kein Tempolimit, ich zähle mich dazu. Wer noch?
4. Person: Früher war ich dagegen, denn ich war oft mit ausländischen Gästen unterwegs, da wir verschiedene Werksbesichtigungen vor uns hatten, habe mich aber immer an die Regeln gehalten und bin nie unvorsichtig und unhöflich gefahren. Es gab auch nie einen Unfall, auch keinen Punkt. Jetzt bin ich absolut dafür: stärkstes Argument: Mein Alter. Ich bin auch nicht mehr in Eile. Argument für alle: Etwas langsamer kommt man auch ans Ziel und fast in der gleichen Zeit.
5. Person: Es gibt nur Argumente dafür, zum Beispiel, weniger Kraftstoffverbrauch schont die Umwelt, weniger Unfälle, entspannteres Fahren und besserer Verkehrsfluss. Ich persönlich denke, dass 130 km/h richtig wäre; alles drüber ist schon wieder , oder immer noch, zu schnell.