1.2. Bremer Unternehmer in Fernost

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Überall auf der Welt findet man deutsche Produkte - und deutsche Unternehmer. Auch in Asien. In Taiwan haben mehrere Bremer Unternehmer ihre zweite Heimat gefunden. Wie sie das geschafft haben und was sie so machen, sehen Sie im folgenden Beitrag.

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Bremer Unternehmer in Fernost

Neuer Markt und neue Heimat

"Made in Taiwan" – diese Worte sind hierzulande auf vielen elektronischen Geräten zu finden. Doch auch umgekehrt hat Bremen ein Stück seines wirtschaftlichen Erfolgs dem Inselstaat zu verdanken. buten un binnen stellt in einem Extra zwei Unternehmer aus Norddeutschland vor, die in Ostasien Fuß gefasst haben und sich dort mittlerweile wie zu Hause fühlen.

 

Sebastian Bollhorst ist nach dem Studium für ein Praktikum nach Shanghai gegangen. "Dort habe ich mich mit Asien angefreundet", sagt der Bremer Geschäftsmann. Mittlerweile lebt er sieben Jahren in Fernost. In Taipeh, der Hauptstadt Taiwans, leitet er die Niederlassung von "The Imaging Source". Die Firma aus Bremen-Findorff produziert Kameras für den Einsatz in der Industrie, beispielsweise in der Medizintechnik, der Textilfertigung oder der Smartphone-Produktion. Deutsche Marken in Asien gefragt wie beispielsweise Autos, erzählt Bollhorst. Auch der Bremer Kamerahersteller kann sich  mangelnde Nachfrage nicht beklagen.

Deutsche Unternehmer punkten mit langer Erfahrung in Asien

Eine lange Tradition  dem asiatischen Markt hat das Handelshauses "C. Melchers" vorzuweisen: Etwa 50 Jahre nach der Gründung 1806 in Bremen eröffnete das Unternehmen zunächst Vertretungen in Hongkong und Shanghai. Anfangs gehörten zu den Waren noch Baumwolle, Tabak und Seide, später waren  Uhren, Lampen und Maschinen. Seit 1971 hat C. Melchers ein Büro in Taipeh.

Heute hat Melchers Filialen in 13 asiatischen Ländern. Diese Erfahrung hat sich bewährt. "Wir können sagen, wir sind seit 200 Jahren im Geschäft, seit knapp 150 Jahren in Asien. Wir verstehen also unsere Geschäftspartner. Das hilft uns, im Geschäft eine gewisse Seriosität ", erklärt Anton Melchers, der das Büro des  in Taiwan leitet.

Taiwanesische Tradition trifft auf deutsche Tugenden

Beim Gang nach Taiwan mussten die Deutschen allerdings einige kulturelle Gräben überwinden. "Der Norddeutsche ist eher ein Sturkopf. Die Taiwanesen sind etwas offener und lockerer. Manche Sachen werden nicht so präzise,  man das möchte", sagt Klaus Tseng, der als Produktionsleiter für den Bremer Kamerahersteller in Taipeh tätig ist. "Am Anfang gab es schon ein paar kleine . Mittlerweile haben die taiwanesischen Mitarbeiter sich so gut angepasst, dass sie fast norddeutsch sind", fährt er fort.

Etwas anders hat Anton Melchers den asiatischen Arbeitsalltag kennengelernt: "Es geht in Taiwan hierarchischer, traditioneller und konservativer zu", findet er. Der Unterschied zwischen Chef und Angestellten sei noch deutlicher ausgeprägt  in Deutschland. "Ich versuche, das nicht so zu leben, sondern eine offene Tür zu haben und auch zu den Mitarbeitern  den Schreibtisch zu gehen. Ich möchte auf Augenhöhe arbeiten", sagt Melchers.

Die neue Heimat prägt umgekehrt  auch die Deutschen. Klaus Tseng kam als Klaus Radke in Norddeutschland zur Welt, hat jedoch nach der Heirat den chinesischen Familiennamen  Frau angenommen. "Der deutsche Name ist viel zu kompliziert für Leute, die Chinesisch sprechen", erklärt er. Tseng lebt mittlerweile seit zwölf Jahren in Taiwan.

Taiwanesischer Aberglaube: Böse Geister im Wasser?

Anton Melchers hingegen hat in Taiwan einen neuen Geschäftsbereich erschlossen:  auch in Taiwan die Freizeit immer mehr an Stellenwert gewinnt, hat er in eine Wakeboard-Anlage investiert. Dabei stieß er auf ein – aus deutscher Sicht – kurioses Hindernis: "Laut taiwanesischem  leben böse Geister im Wasser. Wir erleben hier häufig, dass Großmütter ihren Enkeln verbieten, ins Wasser zu gehen, aus Angst, die Geister könnten sie in den Abgrund ziehen", so der Melchers-Geschäftsführer.

Den Gang nach Taiwan haben beide Bremer Firmen bisher nicht bereut – im Gegenteil. Die Unternehmer sehen darin eine Bereicherung für ihr Geschäft. Und mehr: Klaus Tseng will gar nicht mehr weg. "Das ist mittlerweile einfach meine ", sagt er.

(Aus: http://www.radiobremen.de/gesellschaft/themen/bremer-in-taiwan100.html ) Licencia educativa

 

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