2.1. Erinnerung

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Dinge, die uns unsere Kindheit in Erinnerung rufen, haben für viele Menschen eine große Bedeutung. Oft haben sie eine ganz besondere Beziehung dazu. Das ist das Thema dieser Lektion. Zuerst geht es um etwas nicht Dingliches: die eigene Sprache. Gabriele, die seit zwölf Jahren in Paris lebt, beschreibt ihr Verhältnis mit der Muttersprache, dem Deutschen, und ihrer Zweitsprache, dem Französischen. Worüber denkt sie auf Deutsch, worüber auf Französisch nach? Das erfahren Sie gleich! Danach geht es um fassbare Erinnerungen verschiedener junger Menschen: Seien es ein Paar Balletschuhe, ein Stofftier oder ein Federmäppchen - alles Erinnerungsstücke, die eine Reise in die frühe Kindheit ermöglichen. Bestimmt haben auch Sie eins, oder? In der folgenden Dokumentation geht es um ein ganz besonderes Erinnerungsstück. Klicken Sie auf dem Foto |

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Gabriele ist eine Österreicherin, die in Paris Kunst studiert hat und nun dort “hängen geblieben” ist. Was heißt das? Das heißt, sie ist dort geblieben und bis jetzt nicht in ihre Heimat zurückgekehrt. Mittlerweile lebt sie schon 12 Jahre in Paris. Sie spricht nun über ihr Sprachbewusstsein und darüber, wann sie in welcher Sprache spricht:
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Ich hab Französisch vier Jahre am Gymnasium in Österreich gelernt und bin dann mit 18 Jahren nach Frankreich gegangen, wo ich jetzt seit 12 Jahren lebe. Was ich sehr interessant an dieser Erfahrung finde, ist die Distanz, die ich zur französischen Sprache habe und aber auch die Distanz, die ich zu mir selber habe. Denn wenn ich auf Deutsch spreche, sind alle Worte ganz eng mit der Sprache der Kindheit verbunden, und die französische Sprache habe ich vor allem erst ab 18 gelernt. Das heißt, es ist eine Sprache, in der ich eine gewisse Freiheit habe. Es ist eine Sprache, die für mich neu ist, und so kann ich auch leichter über Dinge sprechen, die zum Beispiel persönlich oder heikel sind, weil die Sprache eben sehr wenig mit früheren Erinnerungen verbunden ist. Und es ist auch interessant, dass ich nie ganz genau weiß, was ich sage, weil ich diese Sprache eben nie so ganz beherrschen kann. Ich denke mittlerweile auf beiden Sprachen, auf Deutsch und auf Französisch und je nach Thema, denke ich in der einen Sprache oder in der anderen. Zum Beispiel habe ich mein Kunststudium in Frankreich gemacht und wenn ich über Kunst nachdenke, tu ich das zum Beispiel vor allem auf Französisch, weil ich die ganzen Fachausdrücke nur in Französisch gelernt habe, und über alltägliche Dinge würde ich eher auf Deutsch nachdenken. Je länger ich in Frankreich lebe, desto mehr bin ich begeistert von der Sprache und auch von dieser Erfahrung, zwei Sprachen zu haben, zwei Arten des Denkens zu haben, und als sei es auch in gewisser Weise, zwei verschiedene Aspekte der Persönlichkeit zu haben. Aus http://www.audio-lingua.eu/spip.php?article77. licencia CC |
Einheit 1 - Lektion 4 - Podcast 7

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Welche der folgenden Aussagen sind richtig(r), welche falsch (f)?

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Hier geht es nun um konkrete Erinnerungsstücke aus der Kindheit: um einzelne Dinge, die man aufhebt, um sich an schöne oder wichtige Ereignisse und Momente zu erinnern. Im folgenden Artikel wird über die persönlichen Stücke von Sabrina, Felix, Klaudia und Mareen berichtet. |

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Imagen de Rodrigo Denúbila en Flickr bajo licencia CC |
SABRINA, 18, und ihre Ballettschläppchen Vor 13 Jahren hat Sabrina das erste Mal einen Ballettsaal betreten. Die Schläppchen aus der ersten Stunde hat sie immer noch, auch wenn sie ihr heute natürlich nicht mehr passen. Die alten, durchgetanzten Schuhe liegen gut aufbewahrt zu Hause bei ihrem Vater in einem Schrank. Er ist sehr stolz auf seine Tochter und ihre sportlichen Erfolge. Dabei wollten Sabrinas Eltern zuerst überhaupt nicht, dass sie mit dem Ballett anfängt. Es dauerte sehr lange, bis Sabrina sie überredet hatte. Die Kölner Schülerin würde ihre Schläppchen nie wegwerfen. Schließlich wecken die Schuhe Erinnerungen an aufregende Zeiten. Damals stand sie mit völlig fremden Kindern in einem riesigen Saal und machte die ersten Übungen. Mit einigen Mädchen von damals trainiert Sabrina auch heute noch ihr Lieblingshobby, das Ballett. Wie viele Schläppchen sie bis heute durchgetanzt hat, weiß sie nicht mehr. Doch ihre ersten Ballettschuhe vergisst sie nie! |

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Imagen de Slim Ficky en Flickr bajo licencia CC |
FELIX, 18, und sein Mäppchen Das Mäppchen von Felix hat eine lange Geschichte. Er hat es von seinen Eltern vor 12 Jahren zur Einschulung geschenkt bekommen. Felix hebt viele Dinge in seinem Mäppchen auf, die dort eigentlich gar nicht hingehören. So sind zum Beispiel Postkarten darin, die er von seinem Lehrer für eine gute Note bekommen hat. Bis jetzt hat ihm das Mäppchen bei Tests in der Schule immer Glück gebracht. Als er es einmal vergessen hatte, hat er direkt eine schlechte Note geschrieben. Die anderen in seiner Klasse gucken immer etwas merkwürdig, wenn Felix sein grünes "Kindermäppchen" mit den bunten Tieren darauf auspackt. Doch Felix fällt gerne auf. Den Eintrag "Felix, Klasse 1 A" hat er bis heute noch nicht geändert, obwohl er mittlerweile in der 12. Klasse ist. |

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Imagen de Christian Heindel en Flickr bajo licencia CC |
KLAUDIA, 17, und ihr Poesiealbum Die meisten Mädchen hatten in der Grundschule ein Poesiealbum. Das ist ein Buch, in das Mitschüler, Freunde und Lehrer Gedichte und Sprüche hineinschreiben. Für Klaudia hat ihr Album jedoch eine besondere Bedeutung. Denn sie ging nach der 4. Klasse auf ein weit entferntes Gymnasium. Darum verlor sie fast alle ihre alten Klassenkameraden aus den Augen. Zunächst fiel ihr das überhaupt nicht auf. Doch mittlerweile vermisst sie die Mädchen und Jungen sehr. Viele sind in den letzten Jahren umgezogen oder nicht mehr erreichbar. Ein Klassentreffen kann Klaudia darum nicht organisieren. Nun bleiben ihr nur noch die Erinnerungen. Oft schlägt sie ihr Poesiealbum auf und liest die vielen bunten Texte in kindlicher "Krakelschrift". Fast jede Seite in ihrem rosa Album ist mit kleinen Sprüchen und Malereien gefüllt.
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MAREEN, 18, und ihre Babydecke Viele Kinder bekommen zu ihrer Geburt ein Kuscheltier geschenkt, das sie ihr ganzes Leben begleitet. Mareen bekam von ihrer Großmutter eine rosa Decke. Als Baby krabbelte sie darauf herum. Später lag die Decke in ihrem Bett. Wenn Mareen traurig war, kuschelte sie sich an die weiche Wolldecke. Direkt ging es ihr wieder besser. Darum blieb die Decke. Vor einigen Wochen allerdings hat Mareens Mutter sie beim Aufräumen in den Bettkasten getan. Als Mareen am Abend in ihrem Bett lag, merkte sie, dass irgendetwas fehlte. Ihr fiel zunächst nicht ein, was. Doch dann wusste sie: Es war die Babydecke! Sie war immer da gewesen, ohne dass Mareen sie besonders beachtet hatte. Sofort stand sie auf und holte die Decke wieder aus dem Bettkasten und legte sie in ihr Bett. Erst dann konnte sie einschlafen. |

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Sabrina, Felix, Claudia und Mareen haben im obigen Artikel über ihre Erinnerungsstücke gesprochen. Alle vier haben ihre Gründe genannt, warum sie ihre Gegenstände aufbewahrt haben. Es gibt einige Redemittel, mit denen man begründen kann. Bestimmt kennen Sie schon einige. Versuchen Sie nun, im Folgenden die Wörter und Ausdrücke aus der Tabelle so in die Lücken der Sätze zu stellen, dass korrekte Begründungen entstehen.